Schriftgröße: normale Schrift einschaltennormal große Schrift einschaltengroß sehr große Schrift einschaltengrößer
 

Die Lkw-Fahrt

Heinz ist Lkw-Fahrer und mit seinem 15-Tonner auf dem Weg zum Kunden. Dort angekommen lässt er die hydraulische Ladeboardwand herunter und besteigt die Ladefläche. Damit ihm seine Arbeit leichter fällt, hat man ihm einen hydraulischen Hubwagen zur Verfügung gestellt. Mit Diesem liefert er das Putzmaterial aus und macht sich danach drauf und dran, den Lkw wieder startklar zu machen.

 

Nun muss er nur noch den Hubwagen auf die Ladefläche bringen und dann könnte es zum nächsten Kunden gehen. Er fährt den Hubwagen auf die herunter gelassene Ladeboardwand und mit dieser nach oben. Dort angekommen muss er noch ein bisschen mit dem Hubwagen auf der kleinen Fläche rangieren. Dabei kommt er verdächtig nahe an den Rand der Ladeboardwand und tritt daneben.

 

Völlig benommen rappelt er sich vom Boden auf, geht noch einmal zum Kunden, erzählt ihm fast geistig abwesend, er sei von der Ladeboardwand gefallen und verschwindet wieder zum Lkw. Eigentlich müsste er sich ablösen lassen, hat aber Angst seinen Job zu verlieren und fährt trotzdem los, mehr oder weniger zielsicher.

 

Sein Zustand verschlimmert sich von Stunde zu Stunde. Letztendlich muss er den Arbeitstag abbrechen und geht widerwillig zum Arzt. Der kann, außer der Benommenheit, nicht so richtig was feststellen. Die Röntgenaufnahmen, in Ruhestellung des Körpers gemacht, bringen nicht weiter. Der Arzt vermutet, Heinz simuliert. Er schiebt es kurzerhand auf die Psyche.

 

Auch nach Wochen ändert sich der Zustand von Heinz nicht. Es kommt noch eine kindliche Verhaltensweise dazu, als wäre er ein vierjähriger und das, als erwachsener Mann. Seine Familie ist ratlos. was sollen sie tun? Ihn weiter fahren lassen? Das aber wäre eine Gefährdung seiner Umwelt, was er selbst natürlich anders sieht. Er fühlt sich gesund. Naja, außer die komischen Erscheinungen in seinem Kopf und die große Vergesslichkeit.

 

Der ursprüngliche Arzt hält ihn immer noch für einen Simulanten, der sich auf Kosten der Versichertengemeinschaft ausruhen will. Erst ein anderer Arzt, der sich täglich mit diesen Fällen beschäftigt, erkennt, wo das Problem liegt. Beim Sturz hat Heinz einen Hirnschaden davon getragen. Der führte auch schleichend und unaufhörlich zu einer Wesensänderung. Und da der ursprünglich Arzt lange Zeit nichts gemacht hatte, weil er ja Heinz für einen Simulanten hielt, war die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten.

 

Ausgangsposition

 

Arbeitsunfälle: mehr hier

Crash- und andere Teste: mehr hier